Webasto verbreitert
Footprint in Asien
Aufbau zusätzlicher Produktionskapazitäten für Dächer in Indien und Japan sowie für Batteriesysteme in Südkorea.
Stockdorf/Dangjin/Hiroshima/Pune – 24. Juni 2022 – Um dem steigenden Bedarf nach Dach- und Batteriesystemen für Fahrzeuge im asiatisch-pazifischen Raum nachzukommen, hat Webasto seine Kapazitäten in der Region in den vergangenen Monaten ausgebaut. „Südkorea, Indien und Japan sind dynamische Wachstumsmärkte mit großem Potenzial, sowohl für unser Kerngeschäft als auch für unsere Elektromobilitätslösungen. Wir produzieren grundsätzlich im Markt für den Markt, und so war es angesichts der Nachfrage nach unseren Produkten in diesen Ländern schnell klar, dass wir unsere Präsenz vor Ort verstärken. Die Verbreiterung unseres Footprints in Asien über unseren bisher größten Einzelmarkt China hinaus ist eine strategisch wichtige Entscheidung für die Zukunft von Webasto“, erklärt Dr. Holger Engelmann, Vorstandsvorsitzender der Webasto SE.
Insgesamt investiert der globale Systempartner der Automobilindustrie an asiatischen Standorten mehr als 130 Millionen Euro. In Pune, südöstlich der indischen Metropole Mumbai, errichtete Webasto einen größeren lokalen Produktionsstandort für Dachsysteme, nachdem die ursprünglichen Gebäude zu klein geworden waren. Auf dem Gelände seines Werks im japanischen Hiroshima, in dem seit Ende der 1970er Jahre Dächer für den japanischen Markt gefertigt werden, vergrößert sich Webasto mit einem zweiten Fabrikgebäude. Zudem entstand innerhalb von einem Jahr südlich von Seoul, im koreanischen Dangjin, ein hochmodernes neues Werk für die Herstellung von Batterien für vollelektrische Pkw. Im Mai feierten Mitarbeitende von Webasto gemeinsam mit Regierungsvertretern, Fahrzeugherstellern und Lieferanten der jeweiligen Wirtschaftsregion die Eröffnungen der beiden neuen Standorte Pune und Dangjin sowie des Erweiterungsbaus in Hiroshima. Die Serienproduktion in allen drei Werken ist bereits erfolgreich angelaufen.
Offen fahren liegt in Indien im Trend
In den letzten Jahren hat sich das Schiebedach zu einem sehr beliebten Ausstattungsmerkmal von Fahrzeugen in Indien entwickelt, und die Nachfrage steigt stetig. Internationale Autohersteller mit indischen Niederlassungen sowie lokale OEMs suchen verstärkt nach Partnern, die im Land öffenbare Dachsysteme produzieren. Webasto ist seit rund zehn Jahren auf dem indischen Markt und lieferte bislang kleinere Mengen an Dächern aus seinem vorherigen Standort in Pune sowie aus einem Werk in Südkorea nach Indien.
Nach dem Erhalt mehrerer großvolumiger Aufträge beschloss das Unternehmen, ein neues, deutlich größeres Werk zehn Kilometer vom bisherigen Standort entfernt zu bauen. Anfang Januar 2021 fand der Spatenstich für den 18.000 Quadratmeter großen Standort in Phulgaon (Pune) statt. Im Gebäude ist neben den Produktionskapazitäten für 400.000 Dächern jährlich ein Testing-Bereich eingerichtet. Dort wird die Qualität und Funktionalität von Dachsystemen unter anderem unter extremen klimatischen Verhältnissen überprüft.
Aufgrund der großen Nachfrage ist bereits ein zweites Werk zur Produktion von Dächern für den indischen Markt an der Küste im Südwesten des Landes in Planung. Um seine Produkte künftig noch besser auf die Marktanforderungen in der Region anpassen zu können, hat Webasto außerdem in den vergangenen Monaten ein Entwicklungsteam in Pune aufgebaut. Insgesamt investiert Webasto bis 2025 rund 40 Millionen Euro in Indien.
Weiteres Wachstum in Japan erwartet
Seit Ende der 1970er Jahre ist Webasto auf den japanischen Markt tätig. 1990 begann das Unternehmen mit der Herstellung von Dachsystemen für nahezu alle namhaften japanischen Automobilhersteller in Hiroshima. Aufgrund der guten Entwicklung des Geschäfts in Japan erweiterte Webasto sein Werk bereits 2016 für mehr als sechs Millionen Euro auf 12.500 Quadratmeter. Für einige Jahre war Hiroshima der Standort, an dem Webasto die höchste Stückzahl an Dachsystemen in der gesamten Unternehmensgruppe produzierte.
Bereits fünf Jahre später zeigte sich, dass die erste Erweiterung des Standortes nicht ausreichen würde, die künftige Nachfrage – insbesondere nach großflächigen Panoramadächern – zu decken. Daher investierte Webasto erneut rund sieben Millionen Euro in einen Erweiterungsbau auf demselben Gelände. Das neue zweistöckige Gebäude hat eine Grundfläche von 3.700 Quadratmetern und ergänzt die Produktionskapazitäten für Dachsysteme des Stammwerks auf über 1,3 Millionen jährlich. Zudem bietet der ausgebaute Standort ausreichend Platz und technische Infrastruktur, um Fahrzeuge für den japanischen Markt in Zukunft mit Lösungen für die Elektromobilität von Webasto auszustatten.
Hightech-Batteriewerk in Südkorea
Nach einem Auftrag von Hyundai-Kia über die Lieferung von Batteriesystemen für mehrere vollelektrische Pkw-Volumenmodelle entstand innerhalb eines Jahres in Dangjin ein hochautomatisiertes Batteriewerk. Der neue Standort nach dem Vorbild der 2019 gestarteten Batterieproduktion in Schierling (Deutschland) hat eine Größe von 22.000 Quadratmetern. Dort können jährlich bis zu 110.000 Batteriemodule gefertigt werden. Bis 2025 ist ein Ausbau auf eine Kapazität von 160.000 Einheiten geplant. Insgesamt investiert Webasto in Dangjin rund 88 Millionen Euro.
Die Eröffnung von Dangjin ist ein Meilenstein für die Entwicklung des Elektromobilitätsgeschäfts von Webasto. Das Unternehmen produziert und vertreibt seit Ende der 1980er Jahre Dachsysteme in Südkorea, zunächst zusammen mit einem Joint-Venture-Partner. Mit der Übernahme aller Anteile des Gemeinschaftsunternehmen im Jahr 2019 wurde Webasto Korea Teil des globalen Entwicklungs- und Produktionsnetzwerks der Unternehmensgruppe. Seitdem ist Webasto in der Lage, seinen südkoreanischen Kunden sein ganzheitliches, um Lösungen für die Elektromobilität erweitertes Portfolio zur Verfügung zu stellen.
Weitere Märkte in Südostasien im Blick
„Mit den neuen Standorten und dem erweiterten Werk ist Webasto in Asien jetzt wesentlich breiter aufgestellt als bisher. In Indien, Japan und Südkorea erwarten wir in den kommenden Jahren zweistellige Zuwachsraten und eine rasche Amortisation unserer Investitionen“, sagt Vorstandsvorsitzender Engelmann und ergänzt: „Darüber hinaus sind unsere Dachsysteme auch in Südostasien erhältlich. Wir prüfen derzeit, ob wir entweder in Thailand oder Indonesien einen zusätzlichen Produktionsstandort für diese Region aufbauen.“