Nach schwachem Geschäftsjahr 2023: Webasto stellt Kostenstrukturen weltweit auf den Prüfstand
Programm zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit gestartet. Unternehmen entwickelt Maßnahmen zur Zukunftssicherung.
Stockdorf – 14. März 2024 – Der Systempartner der Mobilitätsbranche Webasto hat das Geschäftsjahr 2023 deutlich unter seinen Erwartungen abgeschlossen. Laut vorläufigen und noch ungeprüften Zahlen stieg der Umsatz des global agierenden Unternehmens im vergangenen Jahr zwar auf knapp 4,6 Milliarden Euro, der Gewinn vor Zinsen und Steuern lag jedoch mit rund 20 Millionen Euro nur leicht im positiven Bereich. „Das Jahresergebnis 2023 ist enttäuschend und zwingt uns zu handeln. Wir haben daher ein breit angelegtes Programm zur nachhaltigen Verbesserung unseres Unternehmensergebnisses und Sicherung der Zukunft von Webasto gestartet. Derzeit überprüfen wir in allen Regionen und Bereichen unsere Kapazitäten und Strukturen hinsichtlich ungenutzter Optimierungspotenziale. Ein Stellenabbau im zweistelligen Prozentbereich ist voraussichtlich unvermeidbar“, erklärt Dr. Holger Engelmann, Vorstandsvorsitzender der Webasto SE.
Webasto hat in den letzten Jahren mehr als eine Milliarde Euro in seine Weiterentwicklung investiert und damit sein angestammtes Geschäft mit Dachsystemen konsequent auf neue Mobilitätstrends ausgerichtet sowie sich erfolgreich mit innovativen Lösungen im Markt für Elektromobilität etabliert. „Die Auswirkungen dieser Zukunftsinvestitionen auf unsere Abschlüsse waren wohlkalkuliert und heute sind wir mit unserem erweiterten Produktportfolio sehr gut aufgestellt. Allerdings haben sich die Rahmenbedingungen für Automobilzulieferer 2023 weiter verschlechtert: Erhebliche Nachfrageschwankungen, gesteigerter Kostendruck, inflationäre Effekte, Störungen in der Lieferkette und eine schwache Entwicklung in vielen Märkten spiegeln sich in unseren Zahlen wider“, so Engelmann.
Angesichts der konjunkturellen Eintrübung in einigen Regionen hatte Webasto bereits im Laufe des Jahres 2023 die Kapazitäten, unter anderem in China, angepasst und im Herbst bis auf weiteres einen weltweiten Einstellungsstopp beschlossen. Die Anzahl der Mitarbeitenden lag Ende 2023 mit rund 16.600 erstmals seit Jahren leicht unter der des Vorjahres (2022: 16.800). Nach einer klareren Fokussierung auf die Bereiche Dach („Roof“) und Elektrifizierung („Electrification“) verbunden mit einer Schärfung der Produktstrategie im Bereich Elektromobilität trennte sich Webasto Anfang dieses Jahres zudem mehrheitlich von seinem Geschäft mit Ladelösungen.
Die Automobilzulieferindustrie befindet sich insgesamt in einer äußerst angespannten Lage. Auch für Webasto ist es eine große Herausforderung, seine weit fortgeschrittene Transformation in Zeiten globaler Krisen weiter voranzutreiben. Das Unternehmen stellt sich darauf ein, dass viele externe Faktoren auch weiterhin seine Geschäftsentwicklung hemmen. „Um künftig innovative und nachhaltige Lösungen für die Mobilität von heute und morgen entwickeln zu können und zugleich nachhaltig wettbewerbsfähig zu bleiben, muss sich Webasto finanziell resilienter aufstellen. Auf Basis einer aktuellen Strukturanalyse entwickeln wir für uns die passenden Maßnahmen dafür“, sagt Engelmann. Über weitere Details zu Zielen, Entscheidungen und Aktivitäten wird das Vorstandsteam die Mitarbeitenden von Webasto in ein paar Wochen informieren.